Dienstag, 15. Dezember 2020

pa. Iv. 15.479 «Stopp dem ruinösen Preisdumping beim Zucker! Sicherung der inländischen Zuckerwirtschaft»

Der konventionelle, intensiv betriebene Anbau von Zuckerrüben in der Schweiz ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch nicht sinnvoll: Der Pestizideinsatz ist sehr hoch, die Bodenschädigungen ebenfalls (Erosion, Verdichtung der Böden). Wenn die Produktion von Zuckerrüben in der Schweiz staatlich unterstützt werden soll, sind die Mittel (Personal und Finanzen) zugunsten einer Bio-Sortenprüfung umzulagern. Die Zuckerrübenforschung am FiBL ist zu stärken.

Die starre Verankerung eines Mindestgrenzschutzes im Landwirtschaftsgesetz lehnen die Grünliberalen ab. Stattdessen unterstützen wir folgende Massnahmen für eine ökologischere Zuckerproduktion:

 

1. Importzucker ist mittels positiven Anreizen als Fairtrade-Bio-Produkt aus tropischen Ländern zu importieren. Der Import von konventionellem Zucker ist mittels negativen Anreizen zu senken. Ein idealer Weg dahin sind «border tax adjustments».

2. Als obligatorische Begleitmassnahme zum Zuckerrübenanbau sind Nützlingsstreifen in genügendem Umfang anzulegen. Anbaupausen sind für alle Produzenten auf maximal 5 Jahre festzulegen. Alles mit dem Ziel ein Anbau-Umfeld stabilerer Ökosysteme zu schaffen.

3. Der Pestizideinsatz muss massiv gesenkt werden, einerseits durch Lenkungsabgaben, andererseits durch eine entsprechende Anpassung des Direktzahlungssystems.

 

Schliesslich möchten die Grünliberalen festhalten, dass das Geschäftsmodell der Schweizer Zucker AG weder die Aufgabe noch das Problem des Bundes, sondern der Aktionäre ist (konkret der beteiligten Kantone, Gemeinden, Rübenpflanzer und weiterer Investoren).