Donnerstag, 24. Mai 2018

Grünliberale begrüssen weniger Bürokratie und mehr Selbstbestimmung für Transmenschen und Intersex

Die Grünliberalen begrüssen die Absicht des Bundesrats, dass Transmenschen und Menschen mit einer Geschlechtsvariante ihr Geschlecht und ihren Vornamen im Personenstandsregister künftig unbürokratisch ändern können. Diese Anpassung der rechtlichen Bestimmungen an die Lebensrealität von Transmenschen und Intersex war längst überfällig.

„Für die Grünliberalen müssen sich rechtliche Reformen konsequent an den Realitäten unserer pluralistischen Gesellschaft orientieren und mit diesen Schritt halten. Individuelle Freiheit und Eigenverantwortung sollen einen hohen Stellenwert geniessen“, sagt Nationalrat Beat Flach. Ziel der gesellschaftlichen Reformen ist auch die vollständige rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von LGBTI-Personen. Der Debatte über die Einführung eines dritten Geschlechts stehen die Grünliberalen offen gegenüber.

 

Auch mit den angestrebten Reformen ist das Ziel der umfassenden Gleichstellung und eines umfassenden Diskriminierungsschutzes für Transmenschen und Intersex noch nicht umgesetzt. Wichtig ist beispielsweise, dass die Schweiz Trans* nicht mehr als psychische Störung oder Geschlechtsidentitätsstörung bezeichnet. Medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Intersex sollen nur mit der informierten Zustimmung der betroffenen Person durchgeführt werden dürfen. Eine psychosoziale Indikation kann aufgrund ihrer Unsicherheiten und Unwägbarkeit eine irreversible Genitaloperation an einem Kind nicht rechtfertigen.