Donnerstag, 18. Januar 2018

Trinkwasserinitiative sorgt für den dringend nötigen Handlungsdruck

Die Pestizidbelastung in der Schweiz ist inakzeptabel. Sie gefährdet die Natur und die Gesundheit der Bevölkerung. Falls sich Bundesrat und Parlament weiter gegen griffige Massnahmen sperren, wird eine Unterstützung der heute eingereichten Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» unumgänglich. Aufgrund eines überwiesenen Vorstosses von glp-Fraktionspräsidentin Tiana Moser musste der Bundesrat bereits einen Aktionsplan zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln erstellen. Dieser droht aber zu einer Alibi-Übung zu werden, denn es mangelt an verbindlichen Fristen und den nötigen Ressourcen. Mit einer im Herbst 2017 eingereichten Motion verlangt Tiana Moser deshalb, endlich ein konsequentes und verbindliches Vorgehen zu beschliessen.

„Wir können nicht Milliarden in die Landwirtschaft investieren, wenn diese gleichzeitig unsere Böden und Gewässer mit Pestiziden verschmutzt. Es ist deshalb unabdingbar, dass der Bundesrat für die Massnahmen des Aktionsplans die notwendigen Mittel sicherstellt. Dafür braucht es keine zusätzlichen Gelder, vielmehr müssen die Mittel aus der Landwirtschaft so eingesetzt werden, dass die Reduktionsziele des Aktionsplans zeitnah erreicht werden“, so Tiana Angelina Moser.

 

Aktionsplan darf nicht zu Alibi-Übung werden

Mit ihrer im Herbst 2017 eingereichten Motion verlangt Tiana Moser vom Bundesrat, die Massnahmen des Aktionsplans zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln so zu terminieren, dass diese nicht erst im Jahr 2027, sondern bereits im Rahmen der Agrarpolitik 2018-2021 greifen. Zudem müssen die notwendigen Ressourcen dafür bereitgestellt werden, dass die Pestizidbelastung der Schweizer Gewässer und Böden gesenkt und das vorgegebene Ziel der Reduktion um 50% tatsächlich erreicht wird.

 

Der Handlungsbedarf ist klar

Die Schweizer Gewässer und Böden sind stark mit Pestiziden belastet. Das ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern hat auch Konsequenzen für unser Trinkwasser. Die im April erschienene Studie der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) hat die hohe Belastung erneut bestätigt. Schweizer Kleingewässer weisen eine Vielzahl von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden in zu hohen Konzentrationen auf. Sowohl die geltenden als auch die zukünftigen ökotoxikologischen Grenzwerte wurden in keinem der untersuchten Gewässer eingehalten. Es ist offensichtlich, dass ein akuter Handlungsbedarf besteht. Um die nötige Senkung der Risiken zu erreichen, muss vor allem bei der Landwirtschaftspolitik angesetzt werden.